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Enzyklopädie der populären Irrtümer/ Biologie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Inhaltsverzeichnis

Evolution: Die Evolution ist ein reiner Zufallsprozess

Kritiker der Evolutionslehre meinen, die Evolution sei ein reiner Zufallsprozess und reiner Zufall können keinesfalls so etwas kompliziertes wie beispielsweise das menschliche Auge hervorbringen. Diese Ansicht ist falsch. Die Evolutionstheorie beschreibt eine Mischung aus

  • einem Zufallsprozess (Mutation, Variation)
  • einem Ausleseprozess (Selektion), der nicht zufällig ist.

Durch die Selektion werden an die Umwelt besser angepasste Lebensformen ausgewählt.

Evolution: Der Mensch stammt von heute lebenden Affen ab

Der Mensch und die Affen sind genetisch eng verwandt. Sie haben gemeinsame Vorfahren, die ebenfalls Affen waren. Deshalb ist der Mensch ein Affe. Der Mensch stammt aber keineswegs direkt von den heute lebenden Affen ab.

Ammoniten: Ammoniten sind versteinerte Schnecken

Die bekannten Versteinerungen, die wie überdimensionale Schneckenhäuser aussehen, stammen keineswegs von urzeitlichen Riesenschnecken. Vielmehr handelt es sich dabei um die versteinerten Überreste so genannter Ammoniten. Die Ammoniten bildeten bis zu ihrem Aussterben in der Kreidezeit, die vor 65 Millionen Jahren endete, eine artenreiche Tierfamilie, die im Wasser lebte. Man kann sich einen Ammoniten wie einen Tintenfisch mit Schneckengehäuse vorstellen. Da in der Regel nur die auffälligen Gehäuse der Ammoniten in Form von Versteinerungen überlebten, war über die Gestalt der Tiere zunächst nichts bekannt, was nahezu zwangsläufig zur Annahme führte, es handle sich um Schnecken.

Bienen: Bienen sind gelb-schwarz gestreift

Die Biene Maja, wie wir sie aus der bekannten Zeichentrickserie kennen, ist eigentlich eine Wespe. Dieser Eindruck entsteht jedenfalls, wenn man ihren gelb-schwarz gestreiften Körper sieht, der eigentlich typisch für Wespen ist. Bei Bienen fehlt das Gelb dagegen zu Gunsten eines weniger auffälligen Brauntons. Die Macher der Biene-Maja-Serie entschieden sich jedoch offensichtlich gegen die biologische Korrektheit und verpassten Maja und ihren Freunden lieber ein prägnantes Aussehen.

Bisamratte: Die Bisamratte ist eine Ratte

Die Bisamratte gehört zur Familie der Wühlmäuse. Mit den Ratten ist dieses aus Nordamerika stammende Tier nicht verwandt. Korrekterweise sollte man es daher schlicht als "Bisam" bezeichnen, was Zoologen auch tun.

Blindschleiche (1): Blindschleichen sind blind

Blindschleichen sind nicht blind. Sie haben kleine, rote Augen mit beweglichen Augenlidern und sind damit durchaus in der Lage zu sehen.

Blindschleiche (2): Die Blindschleiche müsste eigentlich "Blendschleiche" heißen

Dass der Name der Blindschleiche nichts mit ihrer vermeintlichen Blindheit zu tun hat, wird in vielen Irrtümer-Büchern beschrieben. Stattdessen wird meist die silberne (blendende) Farbe als Namensgeber genannt, weshalb die Blindschleiche eigentlich "Blendschleiche" heißen müsste. Auch diese Erklärung ist jedoch falsch, zumal die Blindschleiche eher bräunlich aussieht. In Wirklichkeit trägt die Blindschleiche, die zur Familien der Schleichen (Anguidae) gehört, ihren Namen auf Grund ihrer blinden, also zurückgebildeten, Extremitäten, die im Skelett der Blindschleiche jedoch gut zu sehen sind.

Blindschleiche (3): Die Blindschleiche ist eine Schlange

Eine Blindschleiche ist keine Schlange, sondern eine Schleiche und gehört zu den Eidechsen. Offenbar hat sich jedoch die Schlangengestalt im Laufe der Evolution bewährt, weshalb auch andere Tierarten sie übernommen haben.

Büffel (1): Der Büffel ist eine Rinderart

Der Büffel ist mehrere verschiedene Rinderarten, die zum Teil nicht miteinander verwandt sind. Die Abgrenzung der Büffel von anderen Rindern ist willkürlich. Es handelt sich bei ihnen daher nicht um eine systematische Gruppe, sondern um eine polyphyletische (also keine gemeinsame Stammform aufweisende) Zusammenstellung verschiedener Arten.

Büffel (2): In Nordamerika gibt es Büffel

In Nordamerika gibt es Bisons. Diese werden von Zoologen jedoch nicht zu den Büffeln gezählt. Büffel kommen lediglich in Afrika und Asien vor. Der amerikanische Westernheld Buffalo Bill müsste also Bison Bill heißen.

Cow Tipping: Kühe fallen im Schlaf um

Cow Tipping, (englisch für Kuhschubsen) eine angeblich beliebte Beschäftigung amerikanischer Jugendlicher nach Partys und Kneipentouren, bei der schlafende Kühe umgestoßen werden sollen. Dies sei aufgrund ihres tiefen Schlafes und hohen Schwerpunktes besonders einfach. Diese Urban Legend hat ihren Ursprung wahrscheinlich darin, unbedarfte Jugendliche städtischer Herkunft bei Besuchen auf dem Land bloßzustellen, indem man sie des Nachts auf Kuhweiden herumlaufen lässt.

Eichhörnchen: Das Eichhörnchen hat etwas mit Eichen zu tun

Eichhörnchen klettern auch auf Eichen, ihr Name hat damit jedoch nichts zu tun. Vielmehr stammt das Eich vom althochdeutschen 'aig', was soviel wie "sich heftig bewegen" oder "schwingen" bedeutet.

Quelle: www.ammenmaerchen.de

Hummeln: Dass Hummeln fliegen können, ist physikalisch nicht erklärbar

Dieser populäre Irrtum wurde nicht zuletzt von einigen Management-Trainern verbreitet. Deren Botschaft lautet: Man kann auch scheinbar unmögliche Dinge erreichen, wenn man einfach nicht akzeptiert, dass es unmögliche Dinge gibt. Die Hummel dient dabei als Vorbild, denn schließlich kann sie ja auch fliegen, obwohl es eigentlich nicht sein kann.

Wahr an dieser Geschichte ist, dass die Physik bis Mitte der neunziger Jahre tatsächlich nicht erklären konnte, warum Hummeln und zahlreiche andere Insekten fliegen können. Das Gewicht der Tiere in Relation zu Größe, Bewegungsart und Form ihrer Flügel schien nach den Gesetzen der Aerodynamik kein Abheben zuzulassen. Inzwischen ist dieses Rätsel jedoch gelöst. In Windkanalversuchen haben Forscher festgestellt, dass die Flügelbewegung von Insekten komplexer und dadurch auch effektiver ist, als man bis dahin vermutet hatte. Seit einigen Jahren weiß man daher recht genau, dass Hummeln nicht nur in der Praxis, sondern auch in der Theorie fliegen können. Die Botschaft der Management-Berater sollte daher nicht lauten, dass man die Gesetze der Natur ignorieren sollte. Man kann jedoch offensichtlich noch einiges herausholen, indem man sie besser anwendet als andere.

Kühe (1): Kühe können nicht schwimmen

Angeblich haben Kühe keinen Schließmuskel. Diese fälschliche Behauptung stammt aus einer satirischen Zeitschriftenecke der taz. Im Juni 2001 wurde dies als Meldung von einem Prof. Dr. Hartmut Andryckzuck (den gibt es nicht!), der Humboldt-Universität unter der Überschrift ' Deutsche Kühe gehen unter ' in der taz abgedruckt. Durch das Fehlen des Schließmuskels liefen sie im Wasser hinten voll und dann blub... weg sind sie. Dass das Quatsch ist, kann Ihnen ein Tierarzt ohne Weiteres bestätigen, der schon mal an gewissen Stellen einer Kuh Untersuchungen vornehmen musste.

Kühe (2): Großstadtkinder denken, Kühe seien lila

Auch videospielsüchtige Großstadtkinder wissen, dass es lila Kühe nur in der Werbung gibt. Das jedenfalls haben mehrere Studien ergeben, während bisher noch niemand einen seriösen Beleg für die Lila-Kuh-Behauptung liefern konnte. 1997 wurde sogar eine Studie mit dem Namen Studie Lila Kuh durchgeführt, um genau diesem Gerücht auf den Grund zu gehen. Das Ergebnis war negativ. Dafür fand man ein anderes Ergebnis: Offenbar glauben viele Zivilisationskinder, Enten seien gelb, was vermutlich auf irgendwelche Cartoon-Figuren oder Quietscheentchen zurückzuführen ist. Wie die Mär mit den lila Kühen entstand, ist nicht bekannt, könnte aber darauf zurückzuführen sein, dass viele Kinder (ca 10%) (vor allem Kleinkinder) im bezug auf die Milka Kuh, Kühe lila malen. Die groteske Logik dieser Geschichte ist offenbar einfach zu gut, um nicht wahr zu sein.

Quellen: Studie Lila Kuh 1997 (http://www.sdw-nrw.de/aktiv/lila.htm), Jugendreport Natur 2003 (http://www.sdw-nrw.de/aktiv/ente.htm)

Mäuse: Mäuse haben eine Vorliebe für Käse

Cartoon-Mäuse wie Diddl und Kaspar (aus den legendären Yps-Heften) haben tatsächlich eine Vorliebe für Käse. Diese geht zweifellos darauf zurück, dass nach Ansicht vieler Menschen auch die echten Tiere gerne das aus Milch hergestellte Nahrungsmittel verspeisen. Einen realen Hintergrund gibt es für diese Annahme jedoch nicht. Mäuse sind vielmehr Allesfresser, die lediglich dann den Käse gegenüber anderen Nahrungsmitteln bevorzugen, wenn dieser etwa in der Speisekammer besser zugänglich ist als Obst, Fleisch und Gemüse.

Spinne: Spinnen nisten sich in Perücken ein

Die Geschichte über eine Frau, die von Spinnen getötet wurde, die in ihrer aufwändigen Frisur nisteten, ist eine reine Legende. Bereits im 19. Jahrhundert wurde eine Variante kolportiert, in der Mäuse in der Perücke einer Dame des ausgehenden 18. Jahrhunderts nisteten.

Spitzmaus: Die Spitzmaus ist eine Maus

Die Spitzmaus sieht zwar auf den ersten Blick aus, als wäre sie eine nahe Verwandte der Mäuse und Ratten, doch dem ist nicht so. Mäuse gehören zur Familie der Nagetiere, während die Spitzmaus mit dem Igel und dem Maulwurf zu den Insektenfressern zählt. Abgesehen vom äußeren Erscheinungsbild gibt es daher auch nur wenige Gemeinsamkeiten zwischen Mäusen und Spitzmäusen. Dies wissen auch Katzen, die zwar Mäuse fressen, Spitzmäuse jedoch nur aus Versehen erbeuten und anschließend verschmähen.

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