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Enzyklopädie der populären Irrtümer/ Geschichte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Inhaltsverzeichnis

Autobahn: Adolf Hitler ließ die ersten deutschen Autobahnen bauen

Die erste deutsche Autobahn führte von Köln nach Bonn (heute A 555 genannt) und wurde am 6. August 1932 (also noch vor Hitlers "Machtergreifung") eröffnet. Da Konrad Adenauer als damaliger Oberbürgermeister von Köln an diesem Projekt mitwirkte, könnte man ihn noch eher als Autobahn-Pionier bezeichnen als Adolf Hitler. Die ersten Pläne zum Bau von Autobahnen wurden bereits in den zwanziger Jahren entwickelt, als Hitler noch keine Rolle spielte. Auch die Idee, den Autobahnbau zur Arbeitsbeschaffung zu nutzen, stammt aus dieser Zeit. In der Nazizeit wurde der Bau von Autobahnen ausgeweitet und von den Machthabern propagandistisch ausgeschlachtet. So entstand wohl der populäre Irrtum vom ersten Autobahn-Bauer Hitler.

Berliner Mauer: An der Berliner Mauer gab es Minen und Selbstschussanlagen

An der Berliner Mauer gab es Kontaktzaun, Signalanlagen, Hundekorridore, Grenzsoldaten mit Schießbefehl und einiges mehr. Minen und Selbstschussanlagen, die an anderen Stellen der deutsch-deutschen Grenze installiert wurden, wurden in Berlin jedoch nie gesichtet. Auf eine etwaige Menschlichkeit des DDR-Regimes dürfte dieser Verzicht jedoch kaum zurückzuführen gewesen sein. Der wahre Grund lag wohl eher darin, dass der Mauerstreifen von West-Berlin aus gut einsehbar war. Dadurch bestand die Gefahr, dass Bilder von durch Minen oder Selbstschussanlagen zerfetzten Menschen an die Weltöffentlichkeit gelangten, was die kommunistischen Machthaber offensichtlich vermeiden wollten. Der Einsatz dieser besonders grausamen Mittel wurde daher auf Bereiche beschränkt, die aus dem Westen schwerer zu beobachten waren.

Brandt: Willy Brandt hieß schon immer Willy Brandt

Dass Stars aus dem Showgeschäft Künstlernamen annehmen, ist weit verbreitet. Dass jedoch auch ein Politiker - und sogar ein deutscher Bundeskanzler - seinen Namen ändert, ist jedoch eher ungewöhnlich. Daher gerät auch schnell in Vergessenheit, dass der SPD-Politiker Willy Brandt ursprünglich Herbert Frahm hieß. Seinen neuen Namen legte er sich 1934 im Exil in Norwegen zu, 1947 übernahm er ihn auch offiziell. 1969 wurde der ehemalige Herbert Frahm als Willy Brandt zum Bundeskanzler gewählt.

Churchill: Winston Churchill sagte "Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe"

Werner Barke vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg versucht schon seit Jahren, die Herkunft dieses berühmten Zitats zu klären (ein Statistiker hat ja auch allen Grund dazu). Dabei fand er heraus, dass dieser Ausspruch in Churchills Heimat England nahezu unbekannt ist. Es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass der damalige britische Premier dieses Satz jemals gesagt hat. Der Ursprung des Statistik-Zitats scheint wohl eher im Propaganda-Ministerium des Joseph Goebbels zu liegen, wofür es allerdings auch keine konkreten Hinweise gibt. Wann genau, von wem und unter welchen Umständen der Satz "Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe" zum ersten Mal fiel, ist bis heute leider ungeklärt.

Quellen:

Einstein: Einstein war ein schlechter Schüler

Dass das Jahrhundert-Genie Albert Einstein ein schlechter Schüler war, mag für viele geplagte Pennäler eine tröstliche Information sein. Der Wahrheit aber entspricht sie nicht. Zweifellos war Einstein zu seiner Schulzeit ein exzentrischer Einzelgänger, der den damaligen Drill am Münchner Gymnasium, das er besuchte, hasste. Vor allem seine Leistungen in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern waren jedoch außergewöhnlich, was in ihm schon früh den Entschluss weckte, Hochschullehrer zu werden.

Quelle: [2]

Eventuell kommt dieser Irrtum dadurch zu stande, dass die Bildungssysteme in Deutschland und der Schweiz gegenläufige Bewertungsskalen für schulische Leistungen (Schulnoten) haben: In Einsteins schweizer Maturitätszeugnis (entspricht dem deutschen Abitur) gibt es einige "6er" und "5er", was aber nach dem schweizer System "sehr gut" und "gut" entspricht, während in Deutschland dies die schlechtesten Noten sind.

Einstein hatte also tatsächlich eine 6 in Physik, nur entspricht das einem "sehr gut". Vielleicht entstand der Irrtum auch einfach aus dem Denken heraus, dass alle großen Erfinder in der Schule schlecht waren, zumal dieses Klischee z.B. bei Thomas Alva Edison zutraf, der nur sehr kurze Zeit überhaupt zur Schule ging.

Quelle: [3]

Eulenspiegel: Eulenspiegel kommt von "Eule" und "Spiegel"

Da die Eule bekanntlich die Weisheit verkörpert, könnte man den Nachnamen von Till Eulenspiegel als gespiegelte Weisheit interpretieren. Für einen Schalk, wie ihn Eulenspiegel der Legende nach verkörpert, ist das sicher eine sehr passende Auslegung. Dennoch ist sie falsch. Nach Ansicht von Sprachexperten kommt der Name Eulenspiegel vielmehr von den mittelniederdeutschen Wörtern ulen (wischen) und spegel (kann neben "Spiegel" auch "Hintern" heißen). Der Ausruf Ul'n spegel bedeutete also Wisch mir'n Hintern oder anders ausgedrückt: Leck mich am Arsch.

Quelle: Wikipedia-Eintrag Eulenspiegel

Gladiatoren (1): Gladiatoren sagten "Die Todgeweihten grüßen dich"

Lateinkundige und Asterix-Leser kennen den Spruch: "morituri te salutant" (die Todgeweihten grüßen dich). Damit sollen die Gladiatoren im Alten Rom den Kaiser begrüßt haben, bevor sie ihrer blutigen Arbeit nachgingen. Überliefert ist dieser Satz allerdings nur für eine einzige Gegebenheit, wobei es sich nicht einmal um einen Gladiatorenkampf, sondern um eine inszenierte Seeschlacht handelte. Der Gedanke eines letzten Grußes vor dem wahrscheinlichen Tod war aber offensichtlich so gruselig-schön, dass "Die Todgeweihten grüßen dich" zu einem geflügelten Wort wurde, das man auf die Gladiatorenkämpfe allgemein übertragen hat.

Quelle: Wikipedia-Eintrag zum Thema Gladiator

Gladiatoren (2): Das Publikum bewertete Gladiatoren mit Daumen nach oben oder unten

Den berühmten Daumen, der nach oben oder unten zeigt, gibt es zwar heute in Fernsehzeitschriften, für das Alte Rom ist er jedoch nicht belegt. Richtig ist allerdings, dass das Publikum bei Gladiatorenkämpfe darüber entscheiden durfte, ob ein unterlegener Kämpfer weiterleben durfte. In solchen Momenten riefen sie "mitte" (laß ihn gehen) oder "missum", dann durfte der unterlegene Gladiator lebend die Arena verlassen. Der Ruf "iugula" (abstechen) dagegen kündigte das hinrichtungsmäßige Ende des Gladiators an. Ob dabei auch der Daumen zum Einsatz kam, ist unklar. Falls ja, könnte auch ein Zeigen nach unten das positive Signal gewesen sein. Möglicherweise zeigte der Daumen auch auf die Brust, um den Sieger zum Töten aufzufordern. Das alles ist jedoch Spekulation, für die es keine gesicherte Quelle gibt.

Quelle: Wikipedia-Eintrag zum Thema Gladiator

Indianer: Indianer kamen nicht durch die Verwechslung mit Indien zu ihrem Namen

Ein verbreitetes Gerücht ist, dass die Indianer nicht nach Indien benannt seien, sondern die Bezeichnung vielmehr auf dem Ausspruch Columbus beruhe, die Indianer seien „una gentre en dio“ - „ein Volk in Gott“, woraus sich dann „Indianer“ entwickelt haben soll. Letztendlich stimmt aber die allgemein bekannte und einfachere Begründung, nach der er Indien mit Amerika verwechselte, eben doch.

Jahr Null: Die Zeitrechnung begann mit dem Jahr Null

Als der römische Mönch Dionysius Exiguus (ca. 470 - 545) die im christlichen Kulturkreis bis heute übliche Zeitrechnung begründete, errechnete den Zeitpunkt der Geburt Christi für das Jahr 754 nach der angeblichen Gründung Roms. Aus heutiger Sicht wäre es logisch, dieses Jahr als das Jahr Null zu bezeichnen, doch die Null als Zahl war den Römern nicht bekannt. Deshalb begann Dionysius Exiguus seine Zählung mit der Eins, weshalb es zwar ein Jahr 1 n. Chr. und ein Jahr 1 v. Chr., aber eben kein Jahr 0 gibt.

Quelle: Wikipedia-Eintrag Christliche Zeitrechnung

Jahrtausend: Das dritte Jahrtausend hat am 01.01.2000 begonnen

Da die Zeitrechnung mit dem Jahr 1 (und nicht etwa mit dem Jahr 0, was aus heutiger Sicht logischer wäre) begann, fing das dritte Jahrtausend erst am 01.01.2001 an. Wenn man eine Kiste Bier kauft, dann muß man alle 20 Flaschen ausgetrunken haben, bevor das Bier alle ist. Und wenn man Jahrtausende zählt, müssen alle tausend Jahre vorbei sein, bevor das nächste anfängt.

Lady Diana: Lady Diana hätte Königin von Großbritannien werden können

Bezüglich der Königswürde gilt im Vereinigten Königreich traditionell die Highlander-Regel: Es kann nur eine(n) geben. Der Ehegatte des jeweils aktuellen Königs (bzw. der Königin) muss sich dagegen mit dem Status eines Prinzen bzw. einer Prinzessin begnügen. Aktuelle Königin ist bekanntlich Elisabeth II, deren Ehemann Prinz Philipp sich aus diesem Grund nicht König nennen darf. Er wird es auch nie dürfen, denn nach den britischen Thronfolge-Regelungen dürfen nur Blutsverwandte das Erbe eines Monarchen antreten. Aus dem gleichen Grund wäre auch die früh verstorbene Lady Diana nie Königin von Großbritannien und Nordirland geworden - selbst wenn sie Ehefrau von Prinz Charles geblieben wäre und dieser den Thron bestiegen hätte. Das entspricht nicht den Tatsachen: Queen Mum, die Mutter von Königin Elisabeth II, führte den offiziellen Titel "Königin" und wurde auch als solche angesprochen. Prinzgemahl Phillip ist aus zwei Gründen nicht "König": Zum einen weil er starke deutsche Wurzeln hat, und es wäre nicht möglich gewesen, kurz nach dem zweiten Weltkrieg einen halbdeutschen König zu haben. Zum anderen ist Elisabeth die Monarchin und das Staatsoberhaupt - wäre ihr Ehemann König, würde das nach Ansicht der Briten den Eindruck erwecken, dass er über der Königin stehe. Deswegen hätte auch Diana im Falle einer Inthronisation den Titel Königin geführt.

Lindbergh: Charles Lindbergh überflog als erster den Atlantik

Die ersten Piloten, die den Atlantik im Flugzeug überquerten, hießen John Alcock und Arthur Whitten Brown. Ihre Pioniertat gelang ihnen 1919, als sie die gut 3000 Kilometer lange Strecke von Neufundland nach Clifden in Irland in einer Vickers Vimy bewältigten. Als der heute wesentlich bekanntere Charles Lindbergh 1927 seinen berühmten Atlantikflug absolvierte, war dieses Unterfangen eigentlich schon ein alter Hut, denn schon 66 Menschen hatten diese Leistung vor ihm geschafft. Lindbergh konnte lediglich zwei weniger bedeutende Pioniertaten für sich reklamieren: Er überquerte als erster im Alleinflug den Atlantik und bewältigte dabei als erster die etwa 6000 Kilometer lange Strecke zwischen New York und Paris. Da der attraktiv aussehende Draufgänger Lindbergh nach seinem Flug schnell zum Medienliebling wurde, entwickelte er sich zum mit Abstand bekanntesten Atlantikflieger, der fälschlicherweise für den ersten gehalten wurde.

Made in Germany: Made in Germany war schon immer ein Qualitätssiegel

Made in Germany war ursprünglich eher ein Zeichen der Diskriminierung. Es entstand Ende des 19. Jahrhunderts in Großbritannien, als man sich dort mit der Kennzeichnung des Herkunftslandes gegen minderwertige Nachahmungsprodukte zu schützen versuchte. Da die Qualität deutscher Waren jedoch in der Regel gut war, setzte sich die Kennzeichnung Made in Germany im 20. Jahrhundert nicht nur in Großbritannien, sondern weltweit als Qualitätssiegel durch.

Merkel: Angela Merkel wurde in der DDR geboren

Angela Merkel wurde als Tochter eines evangelischen Pfarrers am 17. Juli 1954 in Hamburg geboren. Erst nach ihrer Geburt zog die Familie in die DDR, da der Vater Pfarrer in Quitzow bei Perleberg wurde. Sie besuchte zudem die Johann-Wolfgang-von-Goethe-Schule in Templin (ehemalige DDR), wo ihre Eltern bis dato leben.

Nürnberger Ei: Nürnberger Eier wurden nach ihrer Eiform benannt

Die Bezeichnung "Nürnberger Ei" wird bekanntlich für Taschenuhren verwendet, die im 16. Jahrhundert in Nürnberg aufkamen. Der respektlose Name hat jedoch nichts mit der Eiform dieser frühen Zeitmessgeräte zu tun, auch wenn dieser Zusammenhang nahe liegt und häufig zu hören ist. Die Bezeichnung ist vielmehr eine Verballhornung von "Aeurlein", was einem "Ührlein" entspricht.

Panamakanal: Der Panamakanal führt vom Pazifik nach Osten

Wer per Schiff über den Panamakanal vom Pazifik in den Atlantik reist, bewegt sich in Richtung Nordwesten. Die Pazifik-Einfahrt in den Kanal liegt also östlich von der Verbindung des Kanals zum Atlantik, obwohl ein Blick auf die Weltkarte genau das Gegenteil vermuten ließe.

Papst: Auf der Krone des Papstes ist die Antichristenzahl 666 verewigt

Dieser populäre Irrtum besagt, dass die Krone des Papstes, die so genannte Tiara, die Worte „Vicarius Filii Dei“ (Statthalter des Sohnes Gottes) enthält. Wenn man daraus die Buchstaben, die zugleich römische Ziffern sind, zusammenzählt, ergibt sich die Zahl 666, und das ist die Zahl des Antichristen, wie sie in der Bibel erwähnt wird. Obwohl diese Geschichte einfach widerlegbar ist (alle Papstkronen seit dem 16. Jahrhundert können öffentlich besichtigt werden und auf keiner davon ist eine solche Aufschrift zu finden), wird dieser Mythos insbesondere in radikal-protestantischen Kreisen weiterhin geglaubt. Dabei kommt meist ein Hinweis auf ein Foto eines Papst-Begräbnisses vom Anfang des 20. Jahrhunderts (wahrscheinlich von Papst Leo XIII. 1903) ins Spiel, das die Existenz einer päpstlichen Tiara mit diesen Worten beweisen soll. Das Foto ist allerdings bis heute nicht aufzufinden.

Schinderhannes: Der Schinderhannes war ein Menschenschinder

Der unter dem Namen Schinderhannes bekannt gewordene Räuber Johannes Bückler (ca. 1777 - 1803) mag während seines kurzen Lebens mitunter auch seine Mitmenschen geschunden (also gequält) haben. Diesem Umstand verdankte er jedoch nicht seinen Namen. Vielmehr war es die Tatsache, dass sein Vater den Beruf des Schinders (also eines Tierkadaververwerters) ausübte, die dem Schinderhannes seine bis heute bekannte Bezeichnung einbrachte. Johannes Bückler hätte daher auch als "Abdeckerhannes", oder "Wasenmeisterhannes" Karriere machen können.

Seeler: Uwe Seeler ging nach dem Spiel gegen England mit gesenktem Kopf vom Platz

Es ist eines der bekanntesten Fotos der Fußballgeschichte: Nach der 2:4-Niederlage gegen England im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 geht ein geknickter Uwe Seeler mit hängendem Kopf vom Platz. Das Hamburger Fußballidol hatte allen Grund geknickt zu sein, denn seine Mannschaft hatte gerade äußerst unglücklich in der Verlängerung verloren, wobei das entscheidende Tor vermutlich nicht einmal eines war.

Doch so gut das Bild auch zur Situation passt, es gehört nicht dazu. Zwar entstand das bekannte Seeler-Foto tatsächlich beim WM-Endspiel zwischen England und Deutschland, jedoch nicht nach dem Schlusspfiff der Begegnung. Vielmehr wurde der Schnappschuss während der Halbzeitpause aufgenommen. Dies belegt die im Hintergrund des Bilds erkennbare Blaskapelle, die nur in der Pause - nicht aber nach dem Spiel - auftrat. Warum Uwe Seeler nach den ersten 45 Minuten beim Stand von 1:1 eine Körperhaltung einnahm, die ihn todunglücklich aussehen ließ, ist heute nicht mehr zu ermitteln. Vermutlich blickte er nur nach unten, um auf seine Schnürsenkel zu schauen.

Sioux: "Sioux" wird "Sioux" ausgesprochen

Die Familie der Indianerstämme, die als Sioux bezeichnet werden, verdankt ihren Namen einem verfeindeten Indianerstamm, der sie so bezeichnete. Die Schreibweise des Namens folgt französischen Ausspracheregeln, wobei das i nicht gesprochen wird. Die korrekte Aussprache von "Sioux" lautet damit "Suh".

Stromausfall: Nach dem Stromausfall in New York stieg die Geburtenrate

Am 9. November 1965 gingen in New York nach einem Stromausfall die Lichter aus. Neun Monate nach diesem berühmten Ereignis soll die Geburtenrate in der größten Stadt der USA deutlich angestiegen sein. Die ersten Berichte darüber finden sich in der New York Times, die in verschiedenen Krankenhäusern ungewöhnliche Geburtshäufungen zur fraglichen Zeit entdeckte.

Eine genauere Untersuchung brachte jedoch ein anderes Resultat: Als der Wissenschaftler Richard Udry für die Fachzeitschrift Demography die kompletten Geburtsstatistiken von New York untersuchte, stieß er auf keinen besonderen Geburten-Boom. Es gab lediglich Häufungen an einigen wenigen Kliniken, die es jedoch nach den Gesetzen der Statistik praktisch immer irgendwo gibt und die durch ebenso statistisch nicht ungewöhnliche niedrige Geburtenenraten in anderen Krankenhäusern ausgeglichen wurden. Den populären Irrtum vom Geburtensegen nach dem Stromausfall konnten solche Tatsachen allerdings nicht aus der Welt schaffen. Menschen finden offenbar Gefallen an solchen kuriosen Geschichten, auch wenn sie nicht der Wahrheit entsprechen.

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