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Enzyklopädie der populären Irrtümer/ Wissenschaft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Inhaltsverzeichnis

Augen: Das Lesen im Dunkeln schadet den Augen

Das Lesen bei Dunkelheit kann möglicherweise Kopfschmerzen verursachen. Den Augen schadet das Lesen bei schlechtem Licht dagegen nicht. Im Gegenteil: Das Auge wird dabei sogar trainiert.

Castor: Bei Castor-Transporten werden Castoren transportiert

Das Akronym Castor steht für "Cask for Storage and Transport Of Radioactive material". Es handelt sich dabei um einen Markennamen der deutschen Firma GNS (Gesellschaft für Nuklearservice). In der öffentlichen Diskussion wird "Castor" oft fälschlicherweise als Name für alle Atommüll-Transportbehälter verwendet.

Chinesische Mauer: Die Chinesische Mauer ist vom Mond aus sichtbar

Die Chinesische Mauer soll man vom Mond aus mit bloßem Auge sehen können. Dies kann jedoch nicht der Fall sein. Die Mauer besitzt zwar eine große Länge, ist jedoch an keiner Stelle breiter als beispielsweise eine mehrspurige Autobahn - welche man von der Mondoberfläche aus auch nicht sehen kann, da die geringste Enfernung des Mondes zur Erde rund 356.000 km(!) beträgt.

Erde: Die Erde ist eine Kugel

Schon unter den Griechen des Altertums war die Annahme verbreitet, dass unsere Erde eine Kugel sei. Dies stimmt jedoch nicht. In Wahrheit ist unsere Erde ein Rotationsellipsoid, da sie sich durch die Fliehkräfte, welche durch die Erdumdrehung verursacht werden, verformt. So ist ihr Umfang (Großkreis) am Äquator (40.076,592 km) größer als über die Pole (40.009,153 km).

Glühbirne: Heinrich Goebel erfand die Glühbirne

Dass das Marketing- und Erfindergenie Thomas Alva Edison die Glühlampe erfand, ist im deutschen Sprachraum längst als populärer Irrtum bekannt. Nicht zuletzt infolge der nationalistischen Propaganda des Dritten Reichs hält sich dagegen bis heute die ebenso unrichtige Version, wonach vielmehr der in die USA ausgewanderte deutsche Uhrmacher Heinrich (später Henry) Goebel bereits in den 1850er Jahren - gut 25 Jahre vor Edison - die ersten funktionierenden Glühlampen herstellte - angeblich aus Parfümfläschen mit verkohlten Bambusfasern als Glühfaden. Richtig ist: Die Prinzipien, nach denen Glühlampen bis heute funktionieren, waren schon lange vor Goebel bekannt und Forscher aus verschiedenen Ländern hatten auch mit funktionsfähigen Mustern experimentiert. Sogar Glühfäden aus Metall - wie heute üblich - kamen dabei zum Einsatz. So gelang es einem Franzosen um 1820 herum, einen Platindraht in einem teilevakuierten Glasrohr zum Leuchten zu bringen, ein Belgier versuchte es gegen 1838 mit Kohlestäbchen und 1845 wurde in Großbritannien eine funktionierende Lampe (Kohlefaser im evakuierten Glaskolben) patentiert. Sie konnte sich am Markt ebensowenig behaupten, wie Goebels "Erfindung" von 1854 (wie meistens kolportiert wird), denn noch fehlten ein allgemein verfügbares Stromnetz und geeignete Pumpen, um die Glaskolben für eine annehmbare Lebensdauer ausreichend zu evakuieren. 1874 baute der russische Forscher Alexander Lodygin ebenfalls eine Glühlampe und wenig später, noch vor Edisons durchschlagendem Erfolg, benutzte er Wolfram als Glühfaden - so wie noch heute in den normalen Glühlampen. 1878 patentierte der Engländer Swan eine Glühlampe und 1879 folgte Edison. Beide entwickelten eine serienreife,für den Masseneinsatz geeignete Glühlampe - das ist ihr Verdienst. Edison (er entwickelte mit der Lampe das noch heute gängige Sockelgewinde) gewann den Patentstreit, in dessen Verlauf sich Goebel nach Edisons ersten kommerziellen Erfolgen als eigentlicher "Erfinder" meldete, und kooperierte dann mit Swan. 1882 versuchte dann Goebel, von Edisons Erfolgen getrieben, seinerseits mit einem Patent seine Rechte geltend zu machen. Das Patent wurde erteilt, aber brachte Goebel keinen Vorteil. Edisons praxistaugliche Entwicklung setzte sich weltweit durch.

Hochdeutsch: Hochdeutsch ist ein hochwertiges Deutsch

Das "hoch" in Hochdeutsch ist keine Wertung, sondern eine geographische Angabe. Dabei gibt es eine Grenze, die etwa von Köln nach Berlin verläuft. Alles, was nördlich davon gesprochen wird, ist niederdeutsch, südlich der Grenze wird (in der ursprünglichen Bedeutung) hochdeutsch gesprochen. Inzwischen hat der Begriff "hochdeutsch" diese Bedeutung zwar verloren, da "hochdeutsch" heute mit "schriftdeutsch" gleichgesetzt wird. Im Allgemeinen gilt heute die rund um Hannover gesprochene Mundart als dem Schriftdeutschen am nächsten und wird daher gerne als "hochdeutsch" tituliert. Eigentlich liegt diese Region aber im niederdeutschen Sprachraum. Mit einem hochwertigen Deutsch sollte man den Ausdruck "hochdeutsch" aber nicht verwechseln.

Quelle: www.ammenmaerchen.de

Empire State Building: Eine 10-Cent-Münze tötet beim Herabfallen

Eine 10-Cent-Münze, die man vom Empire State Building wirft, soll angeblich so schnell fallen, dass sie einem am Boden Stehenden den Schädel durchschlagen könne. Dazu müsste in New York allerdings ein Vakuum herrschen, da nur in einem solchen die Münze ungebremst beschleunigen könnte. In der Tat landen die meisten Münzen, die vom oberen Stockwerk geworfen werden, jedoch auf einem der darunterliegenden vorstehenden Stockwerke.

Jahreszeiten: Im Winter ist die Sonne weiter weg

Im Winter ist es kalt, im Sommer warm. Das liegt aber nicht, wie vielfach angenommen, daran, dass die Erde aufgrund ihrer Ellipsenbahn im Winter eine größere Entfernung von der Erde hat. Im Gegenteil! Nach den Keplerschen Gesetzen bewegt sich die Erde, wenn sie auf ihrer Ellipsenbahn näher an der Sonne ist, schneller als in Sonnenferne. Deshalb ist der Winter kürzer als der Sommer, denn in der kalten Jahreszeit ist die Erde der Sonne am nächsten. Allerdings ist die Exzentrität der Erdbahn so gering, dass dies keinen Einfluss auf die Temperatur hat. Die Jahreszeiten sind Resultat der Neigung der Erdachse gegen die Bahnebene. Sie beträgt derzeit ungefähr 23,5° und bewirkt, dass die Nordhalbkugel im Sommer der Sonne zu- und im Winter abgeneigt ist. Die Strahlung des Zentralgestirns trifft deshalb im Winter in einem flacheren Winkel auf die Erdoberfläche und erwärmt sie weniger.

Matt: Schachspiele enden in der Regel mit einem Matt

Partien zwischen Schach-Großmeistern enden heutzutage meist mit einem Unentschieden (Remis). Doch auch gewonnene Partien enden so gut wie nie mit einem Matt, sondern damit, dass einer der beiden Kontrahenten aufgibt. Eine Partie trotz klaren Nachteils nicht aufzugeben und stattdessen bis zum Matt weiter zu spielen, gilt unter guten Schachspielern sogar als unsportlich.

Niederlande: Holland ist ein anderer Name für die Niederlande

Holland ist nur ein Teil der Niederlande. Dieser Teil besteht aus den beiden Provinzen Nordholland und Südholland, die zusammen lediglich zwei von insgesamt 12 Provinzen der Niederlande bilden. Auch wenn in Holland mit Amsterdam, Rotterdam und Den Haag die bedeutendsten Städte des Landes liegen, ist es nicht gerechtfertigt, Holland mit den Niederlanden gleichzusetzen. Ein Grund für die (nicht nur in Deutschland) verbreitete Unart, die Niederlande Holland zu nennen, liegt u.a. darin, dass in früheren Zeiten vor allem der seefahrende Teil der Niederländer eben durch die Seefahrt der bekanntere Teil des Volkes war, und das waren in der Tat die Holländer. In der heutigen Zeit wird der populäre Irrtum aber auch durch unsere Nachbarn selbst u.a. durch deren Marketing weiter verbreitet: So bieten die Niederländer "Holländische Tomaten" an, und selbsverständliche bringt "Frau Antje Käse aus Holland". Und selbst im Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden bieten beispielsweise Süd- oder Mittellimburgische Händler der eigentlich ortskundigen deutschen Kundschaft ernsthaft "Alles für Ihren Hollandeinkauf" an.

Patt: Ein Patt entsteht durch ein Gleichgewicht der Kräfte

Wenn in einem Parlament zwei politische Lager auf die gleiche Stimmenzahl kommen und dadurch keine entscheidungsfähigen Mehrheiten bilden können, sprechen Beobachter von einem Patt. Genauso war im Kalten Krieg oft vom atomaren Patt die Rede, als sich keine der beiden Großmächte USA und Sowjetunion ernsthafte Chancen ausrechnen konnte, mit ihren zahlreichen Atomwaffen den Gegner besiegen zu können, ohne selbst großen Schaden zu nehmen. Die Einschätzung, ein Patt stehe für ein Gleichgewicht zwischen zwei Kontrahenten, ist jedoch falsch. Der Begriff Patt stammt nämlich aus dem Schach, und hat dort eine etwas andere Bedeutung. Beim Spiel mit den weißen und schwarzen Figuren steht ein Patt zwar auch für ein Unentschieden, dieses kommt allerdings nicht durch ein Kräftegleichgewicht zu Stande. Im Gegenteil: Ein Patt entsteht fast ausschließlich dann, wenn eine der beiden Parteien nur noch wenige Figuren hat und deren König vom überlegenen Gegner eingekreist ist. In der Regel ist es dann eine Unachtsamkeit des kurz vor dem Sieg stehenden Spielers, der dem Gegner alle Zugmöglichkeiten nimmt, ohne dabei den König zu bedrohen. In anderen Spielen (z. B. Mühle) führt eine solche Situation zur Niederlage des Spielers, der nicht mehr ziehen kann. Beim Schach schreiben die Regeln dagegen vor, dass ein Patt als Unentschieden gewertet wird.

Ein Patt ist also alles andere als ein Gleichgewicht. Es steht eigentlich für einen verschenkten Sieg. Ein Unentschieden, das durch ein Kräftegleichgewicht zu Stande kommt, gibt es beim Schach übrigens auch. Es entsteht dann, wenn sich die beiden Spieler explizit auf ein Unentschieden (Remis) einigen, hat aber keinen speziellen Namen.

Pythagoras: Der Satz des Pythagoras stammt von Pythagoras

Für alle rechtwinkligen Dreiecke gilt: Der Flächeninhalt des Hypothenusenquadrats ist gleich der Summe der Flächeninhalte der Kathetenquadrate. Dieser Lehrsatz wurde zwar vom berühmten Griechen Pythagoras von Samos (geb. vermutlich 570 v.Chr.) ausgiebig genutzt, doch war er keinesfalls der Entdecker. Schon weit über tausend Jahre vorher war dieser Zusammenhang den Babyloniern bekannt.

Spiegel: Ein Spiegel vertauscht rechts und links

Ein Spiegel vertauscht nicht rechts und links, er vertauscht vorne und hinten. Wenn man vor einem Spiegel steht und zeigt nach rechts, zeigt die Person im Spiegel auch nach rechts, gleiches gilt für links. Zeigt man aber nach vorne, dann zeigt die Person im Spiegel von dem Betrachter aus gesehen nach hinten. Steht man aber vor dem Spiegel und winkt seinem Spiegelbild mit der rechten Hand zu, so winkt die Spiegelbildperson mit IHRER linken Hand zurück. So ist die Vertauschung von rechts und links eher zu verstehen.

Teflon: Teflon ist ein Nebenprodukt der Raumfahrt

Teflon wurde bereits 1938 von dem Chemiker Roy Plunkett entdeckt, als er auf der Suche nach Kühlmitteln für Kühlschränke mit Tetrafluorethylen (TFE) experimentierte und vergaß, die Flasche mit dem Gas über Nacht im Kühlschrank aufzubewahren. Am nächsten Tag hatte sich das Gas in PTFE umgewandelt. Das Gerücht Teflon sei aus der Raumfahrt kommt daher, dass es später auch tatsächlich in der Raumfahrt genutzt wurde. Die Werbung für teflonbeschichtete Pfannen behauptete Teflon kommt aus der Raumfahrt, um dem potenziellen Kunden die vermeintliche Fortschrittlichkeit und Brisanz der Pfanne vorzugaukeln, obwohl Teflon für Pfannen viel früher genutzt wurde als für die Anzüge der Kosmonauten.

Wasseradern: Wasseradern führen in großer Zahl durch den Erdboden

Die von Wünschelrutengängern nahezu überall entdeckten "Wasseradern" sind ein Mythos. Unterirdisches Wasser ist zwar nichts Ungewöhnliches, doch es fließt nur in wenigen Gegenden (wo der Boden entsprechend beschaffen ist) in Form von Adern. In den meisten Fällen gibt es im Erdreich genauso wenig Wasseradern wie in einem nassen Schwamm.

Würfel: Ein Würfel hat vier Ecken

Wer nachzählt, kann es bestätigen: Ein Würfel hat definitiv acht Ecken. Vor diesem Irrtum waren nicht einmal die Autoren des Lexikons der populären Irrtümer gefeit, denn in der zweiten Folge (Das neue Lexikon der populären Irrtümer) ist unter dem Stichwort Eier folgendes zu lesen: "... die Eier des Katzenhais z. B. sind viereckig wie Würfel." Krämer und Trenkler sind jedoch nicht die einzigen, denen ein solcher Fauxpas unterlaufen ist. Zu Zeiten der Weimarer Republik gab es in Deutschland sogar eine Vorschrift, die besagte, dass eine Wahlurne vier Ecken haben müsse. Ein Mathematik-Professor legte daraufhin zum Spaß Protest ein. Die Wahlurne in seinem Wahllokal, so seine Argumentation, habe keine vier Ecken, sondern deren acht.

Wasser: Rasensprengen in der Mittagshitze verbrennt Gras durch Brennglaseffekt

Diese Annahme ist entgegen der Meinung des Autors dieses Beitrags wahr. Wassertropfen bündeln das Licht genügend, um einen Brennglaseffekt zu erreichen. Ich habe es selbst getestet und habe nach dem gießen meines Rasens 'Brandlöcher' vorgefunden, auf gras und Sträuchern, welche ich vorher mit einzelnen Wassertropfen beträufelt hatte.

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