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Reichsflugscheibe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als Reichsflugscheiben werden mystische untertassenförmige Flug- und Raumfahrzeuge bezeichnet, die angeblich in den letzten Tagen des Dritten Reiches gebaut und getestet worden sein sollen. Von Anhängern der Verschwörungstheorie jedoch wird die Existenz der Reichsflugscheiben angenommen.

Der Mythos

Insbesondere gegen Ende der Zeit des Nationalsozialismus wurden in Deutschland verschiedene Wunderwaffenprojekte vorangetrieben. Darunter soll sich auch die Reichsflugscheibe (auch genannt Haunebu) befunden haben, ein untertassenförmiges Flug- und Raumfahrzeug, das spöttisch auch Reichssuppenschüssel genannt wurde.

Das Projekt der Flugscheibe soll erfolgreich gewesen sein und essentielle Bedeutung bei folgenden Projekten gehabt haben:

Zu beachten ist, dass Anhänger des Mythos die ersten beiden Punkte fast immer, den dritten Punkt dagegen nur teilweise vertreten.

Häufig wird die These von den Reichsflugscheiben in Kombination mit der These vorgetragen, den Nationalsozialisten sei auch noch rechtzeitig vor Kriegsende ein U-Boot-Typ neuen Schlages gelungen. Diese These vertritt unter anderem ein gewisser Thomas Ritter. Weiter gehende Theorien besagen sogar, dass Kombinationen aus UFO und USO gebaut worden seien. (USO steht hier für Unbekanntes Schwimmendes Objekt)

Erklärungsversuche

Der Mythos könnte bereits aus deutschen Experimenten mit Nurflüglern zum Ende des 2. Weltkrieges entstanden sein. Der runden Form angepasste Nurflügler mit Propellerantrieb sind eventuell zu Versuchszwecken gebaut worden. Belegt ist unter anderem die Existenz der Sack AS-6 von Arthur Sack, einem Flugzeug mit kreisrunder Tragfläche, dessen Startversuche im Februar 1944 nur zu kurzem Abheben führten.

Flugscheiben des deutschen Erfinders Friedrich Jebens sind jedoch trotz mehrerer Versuche nie geflogen. Diese um ihren Mittelpunkt rotierende Konstruktion dient übrigens der gängigen Hollywood-Version vom UFO als Vorlage (wie z.B. in dem Film Mars Attacks). Weitere Namen von Ingenieuren die mit runden Flugzeugen experimentierten sind Schriever, Habermohl und Belluzzo.

Berichterstattung

Im März 1950 berichtete erstmals der Spiegel über Flugscheiben der Nationalsozialisten. Später war es ein Thema, das vor allem von Rechtsradikalen aufgegriffen wurde, die gerne an diesen Sachverhalt glauben. Von der Boulevardpresse wird das Thema normalerweise in dieser Form nie aufgegriffen. Jedoch nutzte die Boulevardzeitung Bild am 6. Dezember 2004 das Thema als Aufmacher der Printausgabe und der Onlineausgabe.

Rechte Verbindungen

Esoterik- und Naziszene vermischen sich bei der Thematik. Der ehemalige SS-Mann Wilhelm Landig spinnt in einem Roman das Thema der „Wunderwaffen“ aus und Hitler-Verehrer Miguel Serrano glaubt gar, dass das Nazireich in der Arktis weiterbesteht. Er war lange Vorsitzender der „Nationalsozialistischen Partei“ Chiles und gilt als Vordenker des „esoterischen Hitlerismus“. „Nazi-Ufos“ finden sich auch in den indizierten Schriften Jan van Helsings. Der deutsch-kanadische Holocaustleugner Ernst Zündel hat unter dem Pseudonym Christof Friedrich die beiden Bücher „Ufos: Nazi-Geheimwaffen?“ und „Hitler am Südpol“ verfasst. Norbert Jürgen Ratthofer ist vor allem in Österreich bekannt. Mit seinem Buch „Lichtreiche auf Erden“ vertritt er rechtsextrem-esoterisch-ufologische Thesen. Der Ufo-Kurier, das führende Magazin der Ufologen in Deutschland, wird zusammen mit Naziliteratur vertrieben. Der wichtigste Dachverband im deutschsprachigen Raum war die „Deutsche Ufo/Ifo-Studiengesellschaft“ (DUIST). Die DUIST war Mitglied der Hermann-Oberth-Gesellschaft. Hermann Oberth, der Raketenpionier der Nazis, war Ehrenvorsitzender der DUIST.

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